Der Gründer des modernen Yoga

You have to create love and affection for your body, for what it can do for you. Love must be incarnated in the smallest pore of the skin, the smallest cell of the body, to make them intelligent so they can collaborate with all the other ones, in the big republic of the body.» - BKS Iyengar

Es ist die Entmystifizierung des Yoga, die BKS Iyengar international berühmt gemacht hat. Sein nüchterner, klarer Unterrichtsstil und die präzisen Instruktionen fördern eine gezielte Ausrichtung des Körpers. Die Körperübungen Asanas und Atemübungen Pranayama bauen Kraft, Ausdauer, Stabilität und Flexibilität optimal auf. Hilfsmittel wie Gurte, Blöcke usw. kommen dort zum Einsatz, wo fehlende Beweglichkeit oder körperliche Schwäche besteht. Die Beobachtung und Kontrolle der Atmung schult das Konzentrationsvermögen und baut eine emotionale Stabilität auf, um die Herausforderungen des Lebens positiv anzunehmen.

Yoga ist eine Auseinandersetzung mit mir selbst. Ich bin da, konzentriert auf das, was ich hier mache und nirgendwo anders.» - Lorenz K.

Yoga kennt keine Altersgrenze, das eigene Tempo und die individuellen Möglichkeiten bilden die Grundlage zur persönlichen Weiterentwicklung. Yoga nach Iyengar ist zugleich fordernd und entspannend, aktiv und passiv, komplex und einfach. Jede und jeder entscheidet selbst, wie weit sie und er gehen möchte.

Vermutlich hat niemand so viel wie BKS Iyengar dafür getan, Yoga in den Westen zu bringen.» - N.Y. Times

Der Yoga des BKS Iyengar

Regie + Kamera: Bruno Amrein
Dokumentarfilm über den weltbekannten Yogalehrer BKS Iyengar und die Grundsätze seiner Lehre.

 www.infokus.ch/filme

BKS Iyengar (mit ganzem Namen Bellur Krishnamacharya Sundararaya Iyengar), stammt aus einer traditionellen südindischen Brahmanen-Familie und kam in jungen Jahren nach Mysore zu seinem Schwager, dem Yogameister T. Krishnamacharya. Bereits mit 15 Jahren wurde er nach Pune entsandt, um dort Yoga zu unterrichten. In den 50er Jahren reiste er erstmals auf Einladung des Geigers Yehudi Menuhin nach Gstaad und in den folgenden Jahren durch die ganze Welt. Die Veröffentlichung seines ersten Buches 1966 „Licht auf Yoga“ machte sein „entmystifiziertes Yoga“ weltweit bekannt. Inzwischen wird Yoga nach der Methode von BKS Iyengar in über 90 Länder unterrichtet. www.bksiyengar.com

Die frühe Selbständigkeit in Pune und seine eigenen körperlichen Beschwerden regten Iyengar an, den von Krishnamacharya erlernten Hatha-Yoga durch Studien und Selbstversuche mit den neuesten medizinischen Erkenntnissen weiterzuentwickeln. Iyengar geht davon aus, dass Bewegungen kleinster Körperbereiche die Ausführung eines Asana nicht nur vervollständigen, sondern ihm durch diese therapeutische Wirkung schenken. Damit legte er den Grundstein für den „Remedial Work“ – den therapeutischen Yoga. Die Wirkung von Iyengar-Yoga auf die menschliche Physis und Psyche wurde inzwischen durch mehrere wissenschaftliche Untersuchungen belegt.

BKS Iyengar beschreibt den Yoga mit folgenden Worten:

«Yoga praktizieren heisst, den Körper mit dem Verstand zu vereinigen. Etwas genauer bedeutet es, den Geist mit dem Verstand zu vereinen oder – um es ganz genau zu beschreiben bedeutet Yoga den Körper, Geist und Verstand (Praktriti) mit den Tiefen der Seele (Purusha) zu vereinen.» - BKS Iyengar

Invocation to Pantanjali als mp3

Der Baum des Yoga

Yoga - das ist der Weg, der den Körper und die Sinne kultiviert, den Verstand verfeinert, den Intellekt bildet und zur Erkenntnis des wahren Wesens der Seele, des Kerns unseres Seins, hinführt. Denn Yoga ist keineswegs, wie viele irrtümlicherweise meinen, eine rein körperliche Disziplin oder eine Art Gymnastik, sondern ein spiritueller Weg zur Selbsterkenntnis. Dieser wurzelt allerdings tief im Praktischen.

Wie das zu verstehen ist und was es für den Einzelnen bedeutet, macht Iyengar, einer der bedeutendsten Yoga-Lehrer unserer Zeit, in dem Buch "Der Baum des Yoga" anschaulich klar und jedem Interessierten zugänglich. Er eröffnet damit sowohl dem bereits erfahrenen Praktiker wie dem Anfänger neue Perspektiven.

Um zu verdeutlichen, wie der Yoga den Menschen in seinem gesamten Sein erfasst, stellt Iyengar das Bild des Baumes in den Mittelpunkt seiner Ausführungen: Wurzeln, Stamm, Äste, Blätter, Blüte, Frucht – alles bedingt einander gegenseitig und kann ohne die jeweils anderen Teile nicht existieren. Genauso wenig darf man Körper und Geist, Sinne und Intellekt, physische Bewegung und verstandesmässige Erkenntnis voneinander trennen. Und so wie der Baum sich von der Wurzel bis zur Frucht hin aufbaut, entfaltet sich der Mensch durch die Entwicklung seines wahren Selbst: angefangen von den ersten, bescheidenen Yoga-Stellungen über anspruchsvollere Konzentrations- und Meditationsübungen, bis hin zum Erlebnis der Erleuchtung, dem letzten Ziel des Yoga-Weges.

Zu zeigen, dass dieser Weg keineswegs den Rückzug aus dem Alltag mit seinen Problemen und Anforderungen bedeutet, ist Iyengar ein besonderes Anliegen. Denn die Ziele des Yoga sind Ziele, die alle Menschen anstreben: Stärkung der Gesundheit bzw. Heilung von Krankheit, Weiterentwicklung der Fähigkeit zu lieben, zu vertrauen und Schweres zu ertragen, Selbsterkenntnis und Verständnis für andere.

Was es heisst, auf diesem Weg, in dieser Kunst des Menschseins Meisterschaft zu erlangen – dafür ist Iyengar selbst vielleicht das beste Beispiel. Denn seine Lebensmaxime lautet, als Lehrer immer auch Lernender zu bleiben und nie zu vergessen, dass jeder einzelne Weg-gefährte so wichtig ist wie man selbst.

Klappentext O.W. Barth Verlag, ISBN  3-502-63337-1